Familienchronik
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Weinbau in Oberwaltersdorf

 

Zu Beginn des 19. Jhdts. kam Franz Auer aus Sollenau nach Oberwaltersdorf. Im Grund- u. Bauparzellenprotokoll von 1849 scheint er erstmalig als Grundbesitzer in Oberwaltersdorf auf. Sein Sohn Johann Auer (1822 -  1879) vergrößerte den Betrieb.
1881 erwarb dessen Sohn Josef (1851 - 1909) ein Grundstück an der Straße Richtung Trumau (unser heutiger Wohn- u. Betriebssitz). Um 1875 erwarb seine Frau Katharina (1851 - 1889) einen Weingarten im Achtelfeld. Leopold (1883 - 1963) und Barbara (1887 - 1969) bauten den Betrieb weiter auf. Im vorderen Zimmer wurde regelmäßig ausgesteckt. Seit Mitte der 30iger Jahre des 20. Jhdts. werden im Hause Auer Edelbrände erzeugt.
Bereits unter Leopold (1911 - 1995) und Aloisia (1921 - 2001) spielte die Bedeutung des Weines im Betrieb eine immer größere Rolle. Schon 1951 wurde erfolgreich an Weinprämierungen teilgenommen. Mitte der 50er Jahre errichtete Leopold die erste Hochkultur in Oberwaltersdorf.
Unter Josef (1942) und Annemarie (1949) wurde die Weinproduktion zum wichtigsten Standbein. Bereits frühzeitig wurden Qualitätsweine in Bouteillen abgefüllt. Die Sortenpalette wurde erweitert. Schon in den 60iger Jahren wurden Sorten wie Pinot Noir und St. Laurent ausgepflanzt. Wichtige betriebliche Umbauarbeiten und Investitionen wurden und werden laufend durchgeführt. Seit 1990 ist Josef jun. (1972) im Betrieb tätig. Seine Schwester Andrea seit 2006.
Die Produktion von hochwertigen Qualitätsweinen ist uns ein wichtiges Anliegen. Eine Leidenschaft ist auch das Produzieren und Veredeln verschiedenster Früchte zu ausdrucksstarken, fruchtbetonten Destillaten.
Wir sind ein Familienbetrieb der seit Generationen mit und von der Natur lebt. Naturnahe, nachhaltige Bewirtschaftung ist für uns kein Schlagwort, wir versuchen es umzusetzen.

Josef Auer (1851 - 1909)

Familie Auer um 1930 - vlnr Josef, Leopold sen., Barbara u. Leopold jun.

Weinlese um 1930

Weingartenarbeit um 1950 - rechts im Bild Aloisia Auer

Dreigenerationenrast (1960)

Leopold Auer (1883 - 1963) - Jause im Weingarten (1960)

Trumauer Straße 28 (1965)

Leopold u. Aloisia (1994)

Lese um 1970

 

 

 

Weinbau in Oberwaltersdorf

Geschichte des Weinbaus in Oberwaltersdorf (Ausschnitt aus der Oberwaltersdorfer Chronik)

Aufgrund der guten, klimatischen Bedingungen kelterten die Römer bereits vor 2000 Jahren Wein in der Thermenregion. Die erste urkundliche Erwähnung von Weingärten in Oberwaltersdorf ist aus dem Jahre 1189. Der Passauer Bischof Theobald teilt in einer Urkunde dem Melker Abt mit, daß er den Weinzehent der Oberwaltersdorfer Weingärten, welche die Stifte Göttweig und St. Pölten auf einen ungerodeten Boden zu Oberwaltersdorf angelegt hatten, dem Augustiner-Chorherrenstift geschenkt habe. Aus einer Urkunde des Babenbergers Leopold VI aus dem Jahre 1216 geht hervor, daß das Stift Heiligenkreuz zwei Weingärten in Oberwaltersdorf besaß. Die Klöster hatten also wesentlichen Anteil am mittelalterlichen Weinbau. Im Jahre 1565 gab es 83 Weingartenbesitzer in Oberwaltersdorf. Auch der Oberwaltersdorfer Pfarrer besaß eine Baumpresse und kelterte selbst Trauben aus pfarreigenen Weingärten. Bis ca. 1895 waren die Weingärten im Achtelfeld. Durch die Reblaus mußten sie gerodet werden und wurden im Satzfeld und Krautgartenfeld neu angelegt. Als Weingartenerziehung hatte man früher die beschwerliche Stockkultur. In den 50iger und 60iger Jahren des 20 Jahrhunderts stellte man auf die Hochkultur um. Beim Weichwerden der Trauben wurden Weingartenhüter eingesetzt. Mit an Stangen befestigten Buschen, welche an den Enden der Weingärten befestigt wurden, kennzeichnete man das Reifwerden der Trauben. Keiner durfte die Weingärten betreten. Vermarktet wurden Trauben, Wein im Gebinde oder beim Heurigen. Von 1971 - 1973 hatte Oberwaltersdorf mit Gertraud I. eine Bundeswinzerkönigin.

Auch heute ist die Produktion von Qualitätstrauben und Qualitätswein ein wichtiger Faktor der weinbautreibenden Betriebe in Oberwaltersdorf. Durch die Mechanisierung und verbesserte Kellertechnik der letzten Jahrzehnte konnte so die Qualität enorm gesteigert werden. Heute wird ein Großteil des produzierten Qualitätsweines in Flaschen vermarktet. Zahlreiche Prämierungen zeugen von der Güte der Weine aus Oberwaltersdorf.

 

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